Die mystische Erfahrung der Einheit alles Seins ist bewegend: weit und tief. Alles ein- und nichts ausschliessend. Zeitlos und doch gegenwärtig.

Es ist entscheidend, dass wir uns einer inneren Hierarchie bewusst werden: Erstens unserer Herkunft aus der Evolution von Materie, Leben und Bewusstsein mit allen vitalen Impulsen, die uns seit jeher das Überleben ermöglicht haben. Dann, jenseits der dualen Welt, der zeitfreien Ewigkeit des Urgrundes mit seiner umfassenden Liebe und Weisheit. Und schliesslich eines gereiftes Ich und seines Innenraum als Ort der Begegnung beider Dimensionen. Identifiziert sich das Ich ausschliesslich mit den Stimmen der dualen Welt, bleibt es ein von vitalen Impulsen- und Emotionen beherrschtes Wesen, ohne eigene Verantwortung; identifiziert sich das Ich jedoch übermässig mit dem allumfassenden Einen, wird es inflationär, auf krankhafte Weise machtbesessen und zerstört sich selbst.

Es gilt für den einzelnen Menschen, seinen individuellen, den Veranlagungen und Gaben entsprechenden Ausdruck des Seins zu entdecken und in diesem Leben mit wachsender Klarheit zu verkörpern; durch die immer neue Hingabe des Ich an die eine, umfassende Weisheit und Liebe sowie durch liebevoll verantwortlichen Umgang mit den vitalen, emotionalen und mentalen Kräften.
Zu Beginn dieses lebenslangen Prozesses kann eine wissende Begleitung hilfreich sein.


> zurück: Das eine in der Vielheit
> weiter: Spiritualität